Das Wirtschaftsgymnasium im Basler St. Alban-Quartier wurde 1941 erbaut. Der Gebäudekomplex, der sich heute im Inventar der kantonalen Denkmalpflege befindet, setzt sich aus vier Baukörpern zusammen: ein fünfgeschossiger Haupttrakt, ein dreigeschossiger Südtrakt, ein quergestellter Aulaflügel und ein separater Turnhallenbau mit Hauswartswohnung. 2017 wurde ein umfassender Sanierungsbedarf der haustechnischen Anlagen festgestellt, der eine Gesamtsanierung notwendig machte. Räumliche und technische Anpassungen sollten auch zukünftig einen zeitgemässen Schulunterricht gewährleisten.
Die Massnahmen am Rohbau beinhalteten die Sanierung des Dachs und der Gebäudehülle, inklusive neuer Holzfenster und zentral gesteuertem Sonnenschutz. Die früher durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk erzeugte Wärmeenergie wird neu durch einen Fernwärmeanschluss sichergestellt. Die Kanalisation wurde teilweise ersetzt und die Frischwasserinfrastruktur vollständig erneuert. Alle Gebäudetrakte wurden mit Glasfaser erschlossen und die Medientechnik auf den neuesten Stand gebracht.
Die grössten räumlichen Anpassungen sind der Einbau einer Mensa, einer Mediathek und einer neuen Liftanlage sowie die Neuorganisation der Turnhallennebenräume und der Umbau der ehemaligen Hauswartswohnung, die mittlerweile als Kindergarten genutzt wird. Im ganzen Gebäudekomplex mussten bauliche Massnahmen getroffen werden, um aktuelle Normen und Gesetze bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und die hindernisfreie Zugänglichkeit zu ermöglichen.
Die Klinkerböden in den Korridoren und Treppenhallen sowie der historische Holzmosaikboden und die Holzdecke in der Aula konnten erhalten werden. Alle anderen inneren Oberflächen wurden vollständig erneuert. Dafür wurde ein ausführliches Farb- und Materialkonzept erarbeitet, um den Innenräumen eine sorgfältig gestaltetes, freundliches Erscheinungsbild zu verleihen. Feine Differenzierungen pro Geschoss erleichtern die Orientierung, transformieren die Verkehrsflächen in Aufenthaltsräume und durchbrechen die Gleichförmigkeit der Regelgeschosse.
Über eine neue Liftanlage sind alle Geschosse hindernisfrei zugänglich. Die Nasszellen wurden im ganzen Gebäudekomplex umgebaut und die Sanitärapparate ersetzt. Die Fachräume Physik, Chemie und Biologie wurden komplett neu ausgestattet. Die neue Mensa erstreckt sich über die Südostseite des südlichen Gebäudetrakts. Die Fläche des ehemaligen Korridors wird für die Produktionsküche genutzt. Eine Treppe am Ende der Küche führt in das Untergeschoss mit allen relevanten Nebenräumen. In der Aula wurden Holzdecke und -boden saniert und die Technik erneuert. Über der Aula wurde eine Mediathek eingebaut, die über nach Norden ausgerichtete Dachflächenfenster und bestehende Rundfenster im Kniestockbereich belichtet wird.
Im Turnhallenbau wurde die Erschliessung vereinfacht und die freigewordene Fläche zur Vergrösserung der Geräteräume genutzt. Eine kleine Rampe führt von der Pausenhalle in den neuen Eingangsbereich mit direktem Zugang zu den Turnhallen. Mit der Erneuerung aller inneren Oberflächen wurden die Turnhallen und die ehemalige Hauswartwohnung, die mittlerweile als Kindergarten genutzt wird, in eine zeitgemässe Erscheinung überführt.
Die vom Kantonsbaumeister Hans Luder geplante, 1967 fertiggestellte Turn- und Schwimmhalle gehört zur Schulanlage Vogelsang im Basler Wettsteinquartier. Das markante Gebäude setzt sich zusammen aus den beiden rechtwinklig zueinander liegenden Hallen, ihren Nebenräumen und einem ehemaligen Hauswärterhäuschen, das über ein langgestrecktes Vordach mit den Hallen verbunden ist. Der Sichtbeton und die grossen holzsichtigen Eichenfenster zeugen von der für die Entstehungszeit typischen hochwertigen, zweckmässigen und langlebigen Materialwahl.
Während der Bau von aussen in guten Zustand schien, zeigten die inneren Oberflächen deutliche Gebrauchsspuren und bedurften einer Generalsanierung. Die haus- und elektrotechnischen Anlagen mussten vollständig ersetzt, aktuelle Sicherheits-, Brandschutz- und Erdbebennormen erfüllt und die Gebäudehülle energetisch verbessert werden. Ziel des Umbaus war es, die hochwertige, aber in die Jahre gekommene Bausubstanz sorgfältig zu überarbeiten, im Geist der sechziger Jahre weiterzuentwickeln und in ein zeitgemässes Erscheinungsbild überzuführen.
Die niedrige Betondecke in der Eingangshalle wurde im warmen Gelbton der originalen Farbpalette gestrichen. Für jede Umkleide wurde unterschiedliche, fein abgestufte Grün- und Blautönen gewählt, um die Orientierung zu erleichtern. Die zwischenzeitlich verschlossenen Oberlichter wurden geöffnet und mit einer neuen, eigens dafür kreierten Leuchte versehen, die die niedrigen Räume zusammen mit der weissen Deckenfarbe optisch erhöhen. Die bestehenden Holzbänke wurden überholt und wieder mit den ursprünglichen Heizungsrohren aufgerüstet. In den Vorräumen zu den Turnhallen wurden die Toiletten und Umkleiden für Lehrpersonen saniert und mit neuen Oberflächen versehen.
In den beiden Turnhallen wurden sämtliche Oberflächen überarbeitet. Die Fenster wurden in einem leicht helleren Eichenholz ersetzt, was dem Bau eine neue Frische verleiht. Die neu gedämmten Dächer sind innen mit grauen Akustikplatten verkleidet. Die eichenfurnierten Dreischichtplatten wurden für den Heizungsersatz abmontiert, ausgebessert, abgeschliffen und wieder installiert. Am Boden wurde ein roter Sportbelag ausgelegt, der mit dem Holz und dem Sichtbeton ein harmonisches Gesamtbild erzeugt.
Über einen neuen Aufzug werden die Untergeschosse hindernisfrei erschlossen, wobei der zweiseitig zugängliche Aufzug die Höhendifferenz zwischen dem 1. Untergeschoss und der Bodenhöhe der Schwimmhalle überwindet. Der schwimmbadseitige Vorraum wird gleichzeitig als Zuschauerraum mit Sitzstufen genutzt. Ein grosses neues Schaufenster rahmt den Blick in die Schwimmhalle.
Das Schwimmbecken wurde technisch aufgerüstet und mit Rundmosaik in nuancierten Hellblautönen gefliest. Die abgetreppte Tribüne, die ins Becken führt, wurde beibehalten und mit hellgrauem Rundmosaik aufgefrischt. An den Wänden bilden weisse und schwarze Fliesen kräftige Kontraste zum Blau des Wassers. Ein grafisches Muster an der Rückwand der Halle spielt mit der Perspektive und verleiht dem Schwimmbad eine neue Identität.
Die Schulen Vogesen, Pestalozzi und St. Johann im Norden von Basel bilden zusammen einen offenen Blockrand, in dessen Zentrum ein Schulhof mit einer unterirdischen Turn- und Schwimmhalle liegt. Die Halle, 1980 von den Architekten Gass und Hafner erbaut, wird von sechs Betonträgern überspannt. Weil es immer wieder Probleme mit der Dichtigkeit der Überdeckung gab und die Gestaltung des Hofs nicht mehr den Bedürfnissen der umliegenden Schulen entsprach, wurde 2017 der Auftrag zur Sanierung und Neugestaltung vergeben.
Mit wenigen Eingriffen wurde der Schulhof von oberirdischen Aufbauten wie Oberlichter, einem Brunnen und Pflanztrögen, sowie den alten Dämm- und Belagsschichten befreit. Der neue Aufbau wurde gedämmt und abgedichtet, um das erneute Eindringen von Wasser zu verhindern. Darauf wurde für die Befahrbarkeit der Fläche eine 12 cm dicke Betonverteilplatte installiert und die an die umliegenden Gebäude angrenzenden Flächen mit Walzasphalt geschlossen. Auf dem neuen, offenen Platz wurden zwei Basketballfelder aus rotem Kunststoffbelag angelegt. Die Sitztreppen wurden bis auf ihre Tragstruktur zurückgebaut, erneuert und mit zwei überdachten Zuschauertribünen ergänzt. Sie erstrecken sich über die ganze Breite des Spielfeldes und bilden einen stadionartigen Raum, der den Schulen und dem ganzen Quartier zur Pausen-, Sport- und Freizeitnutzung zur Verfügung steht.
Die beiden abgesenkten Höfe zur Belichtung der unterirdischen Hallen an den Enden des Platzes bleiben erhalten. Die neuen einhüftigen Betonrahmen, die die Tribünendächer tragen, wurden nahtlos auf die aussenliegenden, bisher nicht tragenden Stützen des Bestands aufgesetzt und mit Schrauben an den innenliegenden Betonträgern rückverankert. Die sorgfältig ausgeführten, verzinkten Geländer und die mit sandgestrahlten Bändern betonten Treppenkanten bilden einen Kontrast zu den rohen Betonflächen.
Die Tribünendächer, die jeweils rund sechs Meter auskragen, sind von den Schulgebäuden aus gut einsehbar. Um den Beton vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen und gleichzeitig der hohen Sichtbarkeit Rechnung zu tragen, wurden die Dächer mit demselben roten Kunststoff belegt, der für die Basketballfelder benutzt wurde. Das Spielfeld wird optisch über den Rand erweitert und definiert das Stadion auch von den Obergeschossen der umliegenden Gebäude aus.
Baumanagement: Caretta + Weidmann, Basel
Tragkonstruktion: WMM Ingenieure, Basel
Elektro: Eplan, Reinach
Bauphysik: Gruner, Basel
Brandschutz: Aegerter & Bosshard, Basel
Fotograf: Ruedi Walti, Basel
Caretta + Weidmann, Basel, WMM Ingenieure, Eplan, Gruner, Aegerter & Bosshard, Ruedi Walti
Das «ehemalige Wohnhaus von Sebastian Buchegger» wurde 1907 als erstes freistehendes Einzelhaus einer neuen Kolonie im Augsburger Thelottviertel erbaut, das heute als älteste Gartenstadt Deutschlands unter Denkmalschutz steht. Seit 1995 ist es Sitz des Architekturmuseum Schwaben. Weil die Räumlichkeiten des historischen Hauses die Bedürfnisse des Museums nicht mehr erfüllten, schrieb die Arno-Buchegger-Stiftung 2019 einen Wettbewerb für eine Erweiterung aus.
Das vornehme Wohnhaus im Landhausstil liegt am nördlichen Ende einer länglichen Parzelle zwischen zwei Strassen. Um der Bedeutung des historischen Hauses Rechnung zu tragen, wurde die Erweiterung als eingeschossiger gartenseitiger Anbau entworfen, der sich in Form und Materialisierung dem Hauptbau unterordnet. Der Zugang zum Museum über den repräsentativen Haupteingang des Hauses Buchegger bleibt unverändert. Sämtliche Geschosse des Hauses werden jedoch durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei zugänglich. Die Räume für die Dauerausstellung, die Garderoben und Toiletten befinden sich im Erd- und 1. Obergeschoss, das gut belichtete Dachgeschoss könnte bei Bedarf ausgebaut und als Büro genutzt werden.
Der Anbau wird ebenerdig aus dem Gartengeschoss erschlossen, wo sich ein Seminarraum mit Teeküche sowie Technik- und Lagerräume befinden. Das langgestreckte Gebäude folgt der Parzellengrenze und passt sich mit seiner Dachform in die Topografie ein. Aus dem Hauptraum für Wechselausstellungen führt ein Ausgang in den Garten, der so stärker in den Ausstellungsrundgang eingebunden wird. Am südlichen Ende des Anbaus liegt das Ausstellungsdepot, das von der rückwärtigen Strasse erschlossen wird, ohne den Ausstellungsbetrieb zu behindern.
Konstruktiv ist der Erweiterungsbau ein Holzständerbau mit Betonsockel und kupfergedeckten Satteldach. Die hinterlüftete Holzverschalung ist in der grünen Farbe der Holzspaliere am Haupthaus gehalten. Der Garten mit seinem Streuobstbaumbestand wird im Buchegger’schen Geiste der Selbstversorgung als Nutzgarten überarbeitet und rückt in der Vermittlung der Gartenstadtidee ins Zentrum.
Die 1911 nach den Entwürfen von Stadtbaumeister Karl Mossdorf fertiggestellte Schulanlage St. Karli steht erhöht über der Strasse auf einem künstlich geschaffenen Plateau, das durch eine hohe Bruchsteinmauer begrenzt wird. Der Zugang zur Schule führt über eine monumentale Treppenanlage. Der grosse südorientierte Vorplatz macht durch die nahezu vollständig asphaltierte Fläche und den westseitigen Garderobenanbau von 1964 einen kargen räumlichen Eindruck.
Im Zuge der Sanierung und Erweiterung ist eine differenziertere Gestaltung des Aussenraums mit unterschiedlichen Nutzungen anzustreben. Die südlichen Plateauränder werden mit schattenspenden Kastanien bepflanzt. Ein gut einsehbarer Grünbereich am südöstlichen Rand mit Sand- und Wasserspielen ist für den Kindergarten vorgesehen. Der südwestliche Aussenbereich mit seinen über die gekiesten Flächen verteilten Spielgeräten und die neue gedeckte Pausenraumfläche werden stärker der Schule zugeordnet.
Um die ursprünglichen Qualitäten des Schulhauses freizulegen, wird der westliche Garderobenanbau von 1964 abgebrochen und die Südfassade der Turnhalle rekonstruiert. Die Umkleideräume finden neu im 1. Obergeschoss Platz. Über den neuen Aussenzugang wird zudem eine Nutzung der Halle ausserhalb der Unterrichtszeiten erleichtert. Der Singsaal und der Kindergarten werden im Erdgeschoss im Osten des Schulgebäudes untergebracht. Dafür werden die historischen Fensteröffnungen nach unten vergrössert.
Die neue Tagesbetreuung wird im Sockelbau des Plateaus angelegt. Die neuen Öffnungen machen den Betreuungsbetrieb von der Strasse aus sichtbar und brechen die abweisende Monumentalität der schlossartigen Schulanlage auf. Der bestehende, gegenwärtig vom Strassendienst genutzte Raum an der St. Karli-Strasse wird zum Haupteingang mit Garderobe, Büro, Nasszellen und Küche umgenutzt. Daneben schliessen entlang der historischen Bruchsteinmauer die neuen Betreuungs-, Spiel- und Essräume an. Durch raumhohe Rundbogenfenster gelangt viel Tageslicht in die mit Gewölbedecken überspannten Räume. Der angrenzenden Stadtraum wird durch die Nutzung des Sockels belebt – ein neuer Ort im Quartier entsteht.
Das Grundstück liegt an der Westflanke des Libanon-Gebirges. Das Gelände erstreckt sich über 60’000 m² und ist dicht mit hundertjährigen Pinien bewachsen. Der Auftrag umfasste zwei Etappen: ein Wochenendhaus für eine einzelne Person und ein Gästehaus mit Pool.
Der Bauplatz des Wochenendhauses wurde in der Mitte des Grundstücks gewählt, um den Ausblick zu maximieren, ohne die historischen Pinien abholzen zu müssen. Das Wochenendhaus besteht aus einem Erdgeschoss und ein halb im Terrain eingebettetes Untergeschoss. Das überhängende, leicht abfallende Dach mit einer Fläche von 20 x 12 m unterbricht das natürliche Gefälle der Topographie. Die Westfassade des Hauses steht auf einer Stützmauer aus Naturstein, die sich rund um das Haus herum bis zur Ostseite zieht und eine leicht erhöhte Grünfläche miteinschliesst.
Das pavillonartige Haus weist im Innern ein minimales Programm auf. Zwei geschlossene Volumen unterbrechen den offenen Raum: Im ersten ist die Küche, Gästetoilette und Garderobe untergebracht, das zweite trennt den Wohnbereich vom Schlafbereich ab und beinhaltet das Badezimmer und einen begehbaren Kleiderschrank. Das spitz zulaufende Dach bestimmt die Raumhöhe, von überhöht und grosszügig im Essbereich zu intim und gemütlich im Schlafbereich.
Hangabwärts, am Rand des Grundstücks, befinden sich das Gästehaus mit Pool. Es ist in die natürliche Topografie eingelassen und fügt sich mit seiner Natursteinfassade und den zurückhaltenden Öffnungen zum Tal hin nahtlos in die Hügellandschaft ein. Vom Wochenendhaus abgewendet bieten die Gästezimmer grösstmögliche Privatsphäre für die Besucher. Das 20 Meter lange Schwimmbecken befindet sich auf dem Dach des Gästehauses. Mit seinem Infinity-Rand auf zwei Seiten bietet es einen Panorama-Ausblick über das Tal und die umliegenden Berge.
Das Pestalozzi-Schulhaus wurde von 1891 bis 1893 nach den Plänen von Kantonsbaumeister Heinrich Reese als Sekundarschule für Knaben erbaut. Die Hauptfassade der freistehenden, neobarocken Schule ist auf den Park am St. Johanns-Platz ausgerichtet. 2003 wurden die Innenräume von den Basler Architekten Diener & Diener saniert. Die Arbeiten wurden äusserst sorgfältig, präzise und mit grossem Respekt gegenüber der historischen Substanz ausgeführt.
Das Gebäude befand sich vor der erneuten Renovation noch weitgehend im Originalzustand. Der Umbau fand in zwei Etappen statt. In der ersten wurden die räumlichen Anforderungen an den zeitgemässen Schulbetrieb gemäss der aktuellen Schulreform (HarmoS) angepasst und die entsprechende Elektroinfrastruktur zur Nutzung neuer Medien im Unterricht (z.B. Beamer, Visualizer) verlegt. Darüber hinaus wurden Massnahmen zur Erfüllung der aktuellen Normen und Gesetze bezüglich Erdbebensicherheit, Brandschutz, Sicherheitsanforderungen und verbesserter Raumakustik getroffen. Sämtliche Wand- und Deckenoberflächen wurden neu gestrichen, die Eichenböden geschliffen und neu geölt. Bei der Instandsetzung wurde besonders Wert darauf gelegt, die vorgefunden räumlichen Qualitäten und sämtliche Oberflächenmaterialien und -farben gemäss dem Sanierungskonzept von 2003 zu erhalten.
Die zweite Etappe der Renovation fand 2018 statt und umfasste die Turnhalle und deren Nebenraum. Der Schwerpunkt lag dabei auf der nahtlosen Integration einer Akustikdecke und einer neuen Beleuchtung sowie der Erneuerung der Oberflächen und Sportgeräte. Der dunkelrote Polyurethan-Bodenbelag ist auf die neue Deckenbeleuchtung abgestimmt und schafft ein angenehmes Raumgefühl. Auch hier galt es, die Qualität der Bausubstanz und die historische Atmosphäre zu erhalten.
Das 1912 erbaute «Haus zum Mohr» in Riehen befindet sich inmitten einer Grünanlage mit historischem Baumbestand. Ursprünglich als Wohn- und Atelierhaus für den Künstler Emil Gerster und seine Familie erbaut, ist das Gebäude heute Teil des angrenzenden Schulheims «Gute Herberge». Das Haus zeichnet sich aus durch seine noch original erhaltenen Bleiverglasungen mit farbigen Gläsern und Wappenmotiven, welche vom Künstler und Heraldiker selbst hergestellt wurden, sowie das namensgebende Mosaik «zum Mohr» auf der Stirnfassade des Gebäudes.
Die energetische Sanierung umfasste Massnahmen im Bereich der Fenster und Aussentüren zur Verbesserung der Behaglichkeit und Senkung des Energieverbrauchs. Um die historisch wertvollen Bleiverglasungen erhalten zu können und in ihrer Wirkung möglichst nicht zu beeinträchtigen, wurde die Sanierung unter Berücksichtigung höchster denkmalpflegerischer Ansprüche ausgeführt. Neue Verbundflügel mit Zweifachverglasung wurden zwischen die Permanentfenster und die Vorfenster eingesetzt. Die Vorfenster wurden instandgesetzt und neu gestrichen. Die Ansprüche an ein zeitgemässes Raumklima konnten dadurch erfüllt werden, ohne das innere und äussere Erscheinungsbild der Fenster zu beeinträchtigen.
Die Fassaden wiesen grosse Schäden auf. Der mineralische Kellenwurfputz war mit einem Kunstharzanstrich versehen worden, was die natürliche Diffusion störte und eine Vielzahl an Hohlstellen entstehen liess. Der unwiderruflich zerstörte Putz wurde entfernt und neu aufgetragen. Dabei wurde eine neue Farbgebung gewählt, die das Atelierhaus vom Hauptgebäude des Schulheims optisch abhebt und seiner Lage inmitten des parkähnlichen Grundstücks gerecht wird.
Das 1886 bis 1888 nach den Plänen von Kantonsbaumeister Heinrich Reese errichtete Schulhaus St. Johann wurde im Stil der Neorenaissance mit seinen charakteristischen symmetrischen Formen erbaut. Trotz mehrerer Renovationen in der Vergangenheit waren die massgeblichen Gestaltungselemente im Innern in gutem Zustand. Das Sanierungskonzept sah daher vor, die räumlichen Qualitäten zu erhalten und bei den Oberflächen den Charakter des Bestands zu bewahren – ein Weiterschreiben der Baugeschichte statt eines harten Bruchs. Für das Dachgeschoss hingegen galt es, diesen Charakter mangels Vorbild neu zu definieren.
Bei der Oberflächenbehandlung stützten wir uns auf Material- und Farbanalysen, die vier Epochen zum Vorschein brachten: die originalen Ocker-Beige-Töne, eine Phase in Grün, Blau und Rot, eine graue Epoche und schliesslich eine Rückkehr zu den ursprünglichen Farben. Ausgehend von einem der bräunlichen Oxidrottöne von 1932 entwickelten wir verschiedene Rottöne für die Holzbauteile. Um eine bessere Lichtreflexion zu erreichen, wurden die Decken weiss gestrichen, während die Korridorwände in einem zarten Rosaton und jene der Klassenzimmer komplementär in hellem Grün gehalten wurden.
Der Zugang zum Dachgeschoss führt über eine neue, zentral platzierte Treppenanlage. Wenige, sorgfältig gewählte Oberflächenfarben und Materialwechsel kompensieren die reduzierte Raumhöhe unter dem Dach. Die neuen Fachräume für Zeichnen und Textil werden durch Holz-Metall-Dachflächenfenster natürlich belichtet. Umlaufende, kniestockhohe Einbaumöbel mit weissen Linoleumeinlagen dienen als Stauraum und individuelle Arbeits- und Ablageplätze.
Neue Bauteile (Erdbebenertüchtigung, Brandschutz, Sicherheits-, Medien-, Haus- und Elektrotechnik, behindertengerechte Erschliessung) wurden so integriert, dass sie ihre Funktion für einen zeitgemässen Betrieb des Gebäudes erfüllen können, ohne die räumlichen Qualitäten des Altbaus zu beeinträchtigen.
Das aus vier Obergeschossen und drei Untergeschossen mit Turnhalle bestehende Vogesenschulhaus wurde zwischen 1993 bis 1996 von Diener & Diener Architekten aus Basel erbaut. 1997 wurde es im Rahmen der «Auszeichnung guter Bauten» für seine herausragenden städtebaulichen und innenräumlichen Qualitäten prämiert. Das Gebäude war zu Beginn der Arbeiten grösstenteils noch ursprünglich erhalten.
Im Zuge der Schulharmonisierung sollten die räumlichen Anforderungen an einen zeitgemässen Sekundarschulbetrieb umgesetzt und das Gebäude zur Erfüllung aktuell gültiger Normen und Gesetze technisch saniert werden. In allen Regelgeschossen wurden jeweils zwei Lernlandschaften, bestehend aus Lernateliers, Input- und Gruppenräumen, sowie Arbeitsplätzen in den Korridoren eingebaut. Dabei lag die Herausforderung vor allem im Umgang mit den vom Künstler Peter Suter farblich differenziert gestalteten Räumen. Gefordert war eine gestalterische Antwort auf die neuen räumlichen und pädagogischen Anforderungen durch minimale bauliche Massnahmen.
Die schmalen Raumtrennwände wurden sorgfältig entfernt, so dass die ursprüngliche Raumkonfiguration sichtbar blieb und das Farbkonzept mit seinen verschiedenen Farben je Raum noch besser lesbar wurde. Die nach dem Entfernen der Wände verbleibenden Spuren an Decken und Wänden wurden dafür beibehalten, bereinigt und schwarz gestrichen. Die Bodenvertiefung wurde ausgegossen und mit schwarzem Linoleum belegt. Die so entstandenen Raumdimensionen erfüllten die neuen Anforderungen, ohne die historische Raumkonzeption zu verdecken.
Zusätzlich wurden eine Regenerationsküche mit Verpflegungsraum, eine Schulküche mit Theorieraum und mehrere Vorbereitungs- und Klassenräume für den Naturwissenschaftsunterricht inkl. Laborausstattung eingebaut. Sämtliche Wandoberflächen wurden erneuert, die Decken akustisch wirksam ausgebildet, die Medientechnik zeitgenössischen Anforderungen angepasst und die Anforderungen an den Brandschutz sowie die normgerechte Absturzsicherung bei allen Fenstern und Dächern im Haus erfüllt.
Die 350 m² grosse Wohnung mit konventionellem Grundriss liegt auf der vierten Etage eines Wohnhauses im Beiruter Stadtteil Ashrafieh. Die Bauherren, ein Ehepaar mit Wohnsitz in Monaco und ihre erwachsenen Kinder, die in Paris und London leben, nutzen die Wohnung als Zweitwohnsitz, in dem sie gemeinsam Zeit verbringen. Sie wünschten sie sich eine Wohnung, die ihrem kosmopolitischen Lebensstil besser entspricht.
Die Räume wurden neu so angeordnet, dass der repräsentative und der private Teil der Wohnung klar voneinander getrennt werden. Der besondere Fokus des Auftrages lag auf der Gestaltung des Empfangsbereichs für gesellschaftliche Anlässe. Die überhöhte, mit hochwertigen Materialien verkleidete Eingangshalle setzt einen grosszügigen und luxuriösen Grundton. Das Muster des Marmorbodens und die diamantförmigen, in der Decke eingelassenen Lichtbänder wirken täuschend dreidimensional. Die verputzten Wände weisen raumhohe Schlitze auf, die Durchblicke ins Wohnzimmer freigeben. In der Leporellofaltung des Eichentäfers verbergen sich eine Garderobe und eine Tür, die in den privaten Teil der Wohnung führt.
Der grosse Wohnraum ist auf den hinterleuchteten Kamin ausgerichtet, der die ganze Breite des Raumes einnimmt. Die Bar aus Messing und Marmor, das lange Sideboard und die mit glänzender Texturfarbe gestrichenen Wände setzen weitere räumliche Akzente. Durch abgehängte Decken, subtile Materialwechsel und die sorgfältige Möblierung entsteht eine Zonierung des Raumes, ohne dass er verstellt wird.
Die Schlafräume bilden einen Kontrast zum weiten, offenen Raum im repräsentativen Bereich der Wohnung. In den schmalen, länglichen Zimmern ist die Ausstattung auf das Wesentliche reduziert. Schlichte, massgefertigte Einbaumöbel bieten viel Stauraum. Spannteppiche und raumhohe, fliessende Vorhänge verstärken die Intimität dieser Räume.
Der Maronitische Friedhof in Beirut ist einer der wenigen verbleibenden Grünflächen in der sich rasant verdichtenden Stadt. Hier ein Grab zu haben ist ein Zeichen von Reichtum und für die freien Grabstellen wird eine Warteliste geführt. Die unterschiedlich gestalteten Mausoleen und Gruften sind mit Symbolen und Ornamenten verziert.
Die Bauherrin, die Frau eines libanesischen Unternehmers, kaufte vor einigen Jahren einen 3×3.6m grossen Grabplatz. Sie beauftragte uns mit dem Neubau eines Familiengrabs für sich, ihren Mann und ihre Nachkommen, die sich alle bester Gesundheit erfreuen. Wir waren beeindruckt von ihrem Pragmatismus gegenüber dieser aussergewöhnlichen Bauaufgabe. Der Planungsprozess war zugleich intim und abstrakt. Die Herausforderung war, eine Ruhestätte im Sinne eines «letzten Hauses» zu planen.
Wir entwarfen die Grabstätte als ein Ort der Meditation. Ein Kubus mit zwei geschlossenen und zwei offenen Seiten nimmt die ganze Grabstelle ein. Die Betontragstruktur ist mit Kunststein verkleidet. Das wiederkehrende Kreuzmotiv war ein Wunsch der Bauherrin als besonderer Ausdruck ihres Glaubens. In der Rückwand der Grabstätte ist ein grosses lateinisches Kreuz aus Messing eingelassen. Die Aussteifung in der Decke ist kreuzförmig ausgebildet und das Motiv findet sich in abstrahierter Form auch in der Pergola aus fein gelaserten Kunststein wieder. So entsteht ein feines Schattenspiel auf dem schlichten Grabstein, der den Zugang zur unterirdischen Gruft verdeckt.
Das 1912 vom Basler Architekten Rudolf Sandgruber für die Lagerung von Kakao erbaute Schüttgutsilo liegt auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs der Deutschen Bahn im Norden des Stadtteils Kleinbasel. Schon früh in der Entwicklung der Quartiers Erlenmatt Ost beschloss die Stiftung Habitat, das Gebäude als Zeitzeuge der ehemaligen Arealnutzung und damit als identitätsstiftendes Element zu erhalten. Es sollte ein soziokulturelles Angebot mit unterschiedlichen Nutzungen entstehen, das für alle zugänglich und erlebbar ist.
Aufgrund seiner bisherigen Nutzung als Silo muss das Gebäude umfassend saniert, im Sinne der Erdbebensicherheit ertüchtigt und von Grund auf mit haustechnischen Installationen erschlossen werden. Entsprechend der zukünftigen, noch nicht definierten Raum- bzw. Nutzungsanforderungen müssen die Gebäudezugänge, die innere vertikale und horizontale Erschliessung und die innere Raumeinteilung neu definiert werden. Zusätzlich muss die Gebäudehülle energetisch und zur Versorgung der Räume mit Tageslicht vollständig überarbeitet werden.
Jedes Geschoss des Gebäudes weist spezifische Qualitäten auf: Die grosse Stützenhalle mit den Silotrichtern an der Decke im Erdgeschoss, die bisher nicht zugänglichen Silokammern aus betonierten Stützen und Silotrennwänden im 1. Obergeschoss und der kirchenschiffartige, aus geneigten Betonträgern konstruierte Dachstuhl.
Das Umbaukonzept richtet sich nach dieser horizontalen Schichtung. Das Erdgeschoss wird von einer Multifunktionshalle und einem Gastronomieteil eingenommen. Die Fassadenflächen entlang der westlich vorgelagerten Terrasse werden vollflächig verglast. Die Erschliessung und Nebenräume werden im Streifen entlang der Ostfassade untergebracht. Für die oberen Geschosse werden drei Szenarien vorgesehen: «Ateliers», «Event» und «Hostel». Das robuste Raumgerüst ermöglicht eine flexible Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse. Die Fassadenöffnungen richten sich nach den Tageslichtbedürfnissen der verschiedenen Programme.
Das Schulhaus Hebel wurde 1952 bis 1953 von den Basler Architekten Rasser & Vadi erbaut. Zwei parallele, nach Süden ausgerichtete Klassentrakte stossen diagonal an einen Verbindungstrakt, der in der ehemaligen Turnhalle endet. Mit seiner übersichtlichen Gesamtorganisation, direktem Bezug zu den Aussenräumen, grosszügigen Fenstern, geschützten Pausen- und Aufenthaltsbereichen, Querlüftungsmöglichkeit und liebevollen Details entsprach die Pavillonschule den damaligen Richtlinien einer kindergerechten Schulhausarchitektur. Das im Inventar der schützenswerten Bauten aufgeführte Schulhaus war in seiner Bausubstanz noch ursprünglich erhalten. Zur Anlage gehört auch ein 1994 erstellter, parallel zum Langenlängeweg liegender Holzbau.
Das Schulhaus zeichnet sich besonders durch den Kontrast zwischen der schlichten Aussenerscheinung und der intensiven Farbwelt der Innenräume aus. Die originalen Farbtöne wurden in einer Farbuntersuchung erforscht und das Farbkonzept für die Sanierung daraus abgeleitet. Durch die sorgfältig vorgenommenen Eingriffe wurden der Charakter und die historischen Qualitäten des Schulhauses gewährt.
Die Umnutzung der ehemaligen Turnhalle zur Aula erforderte die Integration von neuen Elementen in die bestehende Architektur. Aus den Garderobenräumen wurde ein grosszügiges Foyer mit Schiebefenstern zur Aussenterrasse. Im Zeichnungssaal über der Hauswirtschaft wurde durch das Entfernen von Zwischenwänden Raum für eine offene Gemeindebibliothek geschaffen. Durch die Ergänzung eines kaminartigen Liftturms ausserhalb des Gebäudes wird der hindernisfreie Zugang auch ausserhalb der Schulzeiten gewährleistet.
Zum Auftrag gehörten neben der energetischen Sanierung der Gebäudehülle, dem Einfügen neuer Erdbebenwände, diversen Brandschutzmassnahmen und der technischen Erneuerung auch betriebliche Anpassungen für einen zeitgemässen Unterricht: Installationen für Beamer und Computer mit Netzwerkanschlüssen, Gruppenräume für Projektarbeit mit Verbindungstüren zu den Klassenzimmern, Akustikmassnahmen, Lehrerarbeitsplätze, flexibel nutzbare Räume für Schulleitung, Sozialarbeit, Förderunterricht etc. Die Anforderungen der aktuellen Schulreform (HarmoS) konnten dadurch erfüllt und die Gebrauchstauglichkeit der architektonisch hochstehenden Schulanlage für die kommenden Jahrzehnte gesichert werden.
Die Kantonsschule «Im Lee» in Winterthur besteht aus drei Gebäuden: Neben dem 1926 bis 1928 nach Entwürfen der Gebrüder Pfister erbauten Hauptgebäude gehören die «Villa Bühlhalde» und der ursprünglich als Provisorium erstellte «Varielbau» aus den 1970er-Jahren zur Schulanlage. Die schulischen Nutzungen, die zurzeit in der «Villa Bühlhalde» und im «Varielbau» stattfinden, sollen neu im Hauptgebäude konzentriert werden. Dafür soll das Dachgeschoss ausgebaut und die Aufenthaltshallen für Einzel- und Gruppenarbeiten nutzbar gemacht werden.
Der Zugang zum ausgebauten Dachgeschoss führt über die Verlängerung der bestehenden Treppenanlage. Ein natürlich belichteter, zur Gebäudeachse verschobener Korridor erschliesst die neuen Räume für den Musikunterricht. Aus Rücksicht auf die vorhandene Dachkonstruktion sind die Räume so angeordnet, dass der Dachstuhl nur im Bereich der Treppen und der grossen Singsäle abgeändert werden muss. Die neuen Dachflächenfenster werden auf der Nordseite angeordnet. Zusätzliche Öffnungen im Kniestockbereich bieten zudem einen direkten Ausblick in die Umgebung. Die akustischen Lösungen sind auf die jeweilige Nutzung abgestimmt.
Die räumlichen Qualitäten der grosszügigen Aufenthaltshallen sollen auch bei einer Neubespielung erhalten bleiben. In den Hallen gibt es neben den unterrichtsbezogenen Aktivitäten auch Platz für Austausch unter den Schülerinnen und Schülern. Um die Anforderungen an eine sichere Entfluchtung des Gebäudes zu erfüllen, werden die Treppenhäuser mit einer Brandschutzverglasung von den Hallen abgetrennt. Zudem werden ein neues Akustiksystem und eine lichtstärkere Beleuchtung installiert.
Bei allen Fassadenflächen des denkmalgeschützten Gebäudes wird der bestehende Putz entfernt und durch ein rein mineralisches Dämmputzsystem ersetzt. Die Fenster aus den 80ern werden durch neue, mit Ölfarbe gestrichene Holzfenster mit 3-fach-Verglasung in historischer Teilung ersetzt. Eine neue Holzschnitzelheizung ersetzt die bestehende Ölheizung und die Sanitär- und Elektroinstallationen werden modernisiert und an die gesetzlichen Vorgaben angepasst. So wird der Gesamtenergiebedarf gesenkt, ohne das historische Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen.
Das im westlichen Teil Beiruts gelegene Quartier Ain Mereisseh war ursprünglich ein Fischerviertel und ist heute als prominentes Wohnquartier überaus beliebt. Die zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert stammende Bausubstanz wurde im Zuge der vergangenen Kriege und deren Zerstörung und Wiederaufbau von neuen Gebäuden und Bebauungstypen überlagert.
Das viergeschossige Wohnhaus in der Rue Van Dick wurde in den 30er Jahren erbaut und Anfang der 60er Jahre um ein zweigeschossiges Apartment erweitert. Trotz der im letzten Bürgerkrieg entstandenen grossen Schäden war dessen Grundsubstanz noch gut erhalten. Für eine zukünftige Vermietung sollte die Wohnung vollständig saniert und geringfügig erweitert werden.
Die Besonderheiten der dreiseitig orientierten Wohnung sind der grosse Empfangsbereich und die zahlreichen Terrassen und Balkone mit ihren Brise-Soleils aus Beton. Der Grundriss wurde im Eingangs- und Erschliessungsbereich leicht abgeändert und neue, raumhohe Fassadenöffnungen geben den Blick aufs Meer und ins Stadtzentrum frei. Ein Grossteil der benötigten Energie für Klima-, Heizungs- und Warmwasseranlagen sowie für Elektrizität wird neu von einer eigenen Solaranlage erzeugt. Auch die Haustechnik und die Gebäudehülle wurden modernisiert.
Sowohl im Innern der Wohnung wie auch auf den Terrassen wurde ein lokal produzierter Terrazzoboden verlegt. Das Material und die Farbigkeit der Fassade wurde so gewählt, dass sie sich mit der Zeit an den Farbton und die Oberflächen der Gebäude in der Nachbarschaft angleicht und so ganz selbstverständlich ein Teil von ihr wird.
Der Grosse Spezialtrakt der Kantonsschule «Zürcher Oberland» wurde 1964 durch den Architekten Max Ziegler als Erweiterung der ursprünglichen Schulanlage von 1956 erbaut. Die denkmalgeschützte Schulanlage wurde bereits mehrmals erneuert und erweitert. Im Innern wird der räumliche Eindruck massgeblich geprägt durch die breiten Korridore, die gut belichteten, geräumigen Schulzimmern und die beiden grosszügigen Treppenhäuser. Auffallend sind die reichen Kontraste in der Farb- und Materialwahl zwischen der warmen Geborgenheit der 1950er und dem nüchternen Ausdruck der 1960er. In der 3. Bauetappe von 1985 bis 1987 wurden die Oberflächen teilweise beträchtlich verändert, so dass heute entgegen dem ursprünglichen Konzept eine Gleichförmigkeit und -farbigkeit vorherrscht.
Die technischen Anforderungen, behördlichen Auflagen und Massnahmen zur Energieeinsparung werden sorgfältig in den historischen Bestand integriert. Das vorgefundene architektonische Vokabular wird weiterverwendet, neu kombiniert und mit neuen Elementen ergänzt. Ziel ist es, die dem Haus innewohnende ursprüngliche Qualität und Energie wieder zu aktivieren und so ein stimmiges, nicht auf seine zeitliche Herkunft zurückführbares Gesamtbild zu erzeugen.
Die Glaswand zwischen der Aula und dem grossen Spezialtrakt wird ersetzt, auf die Flucht der Aulafassade zurückgeschoben und farblich dem Anthrazit der Fassade angepasst. Ein neuer, auch für Warentransporte geeigneter Lift erschliesst zukünftig alle Geschosse behindertengerecht. Die Oberflächengestaltung orientiert sich am den ursprünglichen Farb- und Materialkonzept aus den 1960er Jahren. An den Decken wird ein neues Akustiksystem als einheitliche Putzfläche mit flächenbündig integrierten runden Deckenleuchten angebracht. Neue Aluminiumoberlichter bringen zusätzliches Licht in den Korridor.
Die Westtreppe wird mit einer Brandschutzverglasung von der zweigeschossigen Halle abgetrennt, um einen Fluchtweg auszubilden. Für die Schule ergeben sich dadurch neue, vielseitig nutzbare Räume für Begegnung, Aufenthalt, Hausaufgaben, oder auch als Ausweichfläche für den regulären Schulunterricht. In den grossen Vitrinen wird Anschauungsmaterial aus der Physik, Chemie und Biologie ausgestellt oder Arbeiten der Schülerinnen und Schüler aus dem Zeichen- und Werkunterricht gezeigt. Zusammen mit den gemütlichen Sitzgelegenheiten, einer zentralen Beleuchtung und verbesserten Akustik entsteht so eine angenehme, vom Regelunterricht abgekoppelte Atmosphäre.
Die 480m² grosse Wohnung liegt im zehnten Geschoss eines neuen Wohngebäudes im westlichen Teil Beiruts. Der Bauherr, ein in Antwerpen lebender Diamantenhändler mit libanesischen Wurzeln, liess die sich im Rohbau befindliche Wohnung zu seinem Zweitwohnsitz ausbauen. Die zentrale Lage sowie die aussergewöhnliche Aussicht auf das Meer und den letzten verbliebenen Sandstrand im Herzen der Stadt waren ausschlaggebend für den Kauf.
Die Etagenwohnung wurde in einen einzigartigen und persönlichen Wohnraum transformiert, wobei die Tragstruktur und Haustechnik erhalten blieben. Um den Wunsch des Bauherrn nach einem grosszügigen Empfangsbereich und Ausstellungsfläche für seine Kunstsammlung einerseits und privaten Familienbereichen andererseits zu erfüllen, musste der Grundriss der Wohnung stark abgeändert werden.
Im kleinen Vorraum mit dem Liftzugang wurde grauer italienischer Travertin verlegt und ein grosszügiger Kronleuchter aufgehängt. Der Haupteingang führt in den repräsentativen Teil der Wohnung, der sich über die gesamte Tiefe erstreckt. Die grosse Loggia, die den Blick auf den Strand freigibt, wurde verglast. Monochrome, helle Oberflächen bieten eine ideale Ausstellungsfläche für die Kunstsammlung und Designklassiker des Bauherrn.
Durch eine mit Ebenholz ausgekleidete Nische mit eingelassenen Schiebetüren gelangt man in das Familienzimmer und in einen langen Flur mit Leuchtdecke, der die Schlafzimmer erschliesst. Die en-suite-Bäder wurden in unterschiedlichen Materialien ausgeführt: Statuario-Marmor für das Elternbad, Bisazza-Fliesen in den Kinderbädern und hinterleuchteter Onyx im Gästebad.